Tina und ihre 50 bad dates - Teil 6

Ich koche mir eine unglaublich gute Eierspeis und esse sie draußen auf meiner Terrasse. Dabei träume ich vor mir hin, wie es wohl mit einem eigenen Cafétruck mitten in den Weinbergen wäre…ich könnte zum besten Café eigene Kuchen und Cupcakes anbieten. Immerhin hat mir meine Oma schon als Teenager backen beigebracht.

Damals hab ich oft schon früh morgens um 4 mit ihr in der Bäckerei die besten Kuchen gebacken. Als ich zurückdenke, muss ich lächeln. Wir hatten immer so einen Spaß und meine Oma war immer für mich da. Leider ist sie vor ein paar Jahren gestorben, das war ein harter Schlag für mich.

Sie hat mich immer und überall unterstützt. Auch wenn ich mal eine total verrückte Idee hatte, meine Oma hat immer an mich geglaubt und gesagt „irgendwie geht’s immer – also mach es einfach!“. ;)

Das hat mich immer motiviert. Sie war eine derjenigen, die mir den Rücken gestärkt hat und meine Ideen nie in Frage gestellt hat. Dafür hab ich sie geliebt.

Es ist noch etwas Zeit bis 3 Uhr, also beschließe ich, noch ein paar Stunden ins Freibad zu gehen. Ich packe meine Badesachen und nehme auch mein Journal mit – es wird Zeit mir über meine Ziele im Klaren zu werden. Oder zumindest nehme ich mir das vor...

Bevor ich gehe, entdecke ich auf einmal einen leuchtend gelben Kugelschreiber auf meiner Kommode neben dem Bett. Er zieht mich irgendwie magisch an. Ich gehe hin und nehme ihn in meine Hände. „Inspiration“ steht da in feiner Schrift. Ach richtig, hatte ich den nicht erst vor kurzem von Steffi zum Geburtstag geschenkt bekommen? Komisch, ich kann mich gar nicht erinnern, ihn hier hingelegt zu haben.

Egal,...etwas zum Schreiben brauch ich ohnehin, also packe ich ihn ein.

Im Krapfenwaldl angekommen, suche ich mir ein schönes Plätzchen mit Ausblick auf die Stadt und mach es mir gemütlich.

Mein Blick schweift umher und ich sehe mir an, wer denn aller Anfang Juni mitten unter der Woche Zeit und Freude hat, ins Bad zu gehen. Ich beobachte eine ältere Dame, die mit ihrem Hund Schnuffi im Schatten die Zeitung liest. Ein paar Meter weiter liegt eine Mädls-Gruppe, die sich gerade angeregt über das gestrige Clubbing unterhalten. Studentinnen, vermute ich mal. Sie lachen und die eine erzählt gerade, wen sie gestern kennengelernt hat...aber so neugierig lauschen möchte ich dann doch nicht.

Ich beschließe, mein Journal und den Inspiration-Kugelschreiber hervorzuholen und schreibe auf die erste Seite ganz oben hin „meine Ziele“.

Ich nehme einen tiefen Atemzug und beginne zu überlegen...was möchte ich in den nächsten Jahren erreiche? Wo will ich hin? Welchen Mann möchte ich kennenlernen? Wie möchte ich leben und wie will ich meine Freizeit am liebsten gestalten? Die letzten Tage haben mir schon gezeigt, wie sehr ich es genieße gewisse Freiheiten in meinem Leben zu haben.

Meine Gedanken kreisen um die wirklich wichtigen Dinge,...doch irgendwie schaff ich es nicht, sie auf Papier zu bringen. Dabei weiß ich doch, wie wichtig es ist, sich seine Ziele schriftlich aufzuschreiben.

Also schreibe ich erstmal

Partner
Beruf
Gesundheit
Freizeit

…

Was für einen Partner wünsche ich mir eigentlich? Meine ganzen Dates zeigen mir doch immer wieder, welche Männer ich anziehe und was ich nicht möchte. Aber vielleicht ist das ja auch ein Hinweis darauf, WAS ich möchte. Hm...

Ich merke, dass ich so nicht weiterkomme und beschließe erstmal schwimmen zu gehen. Also lass ich mein aufgeklapptes Journal einfach liegen und gehe Richtung Pool.

Fortsetzung folgt morgen um 20Uhr...;)

Alles Liebe,

Susi